2024 hatte der Bundestag beschlossen, dass 2025 erstmalig ein sogenannter „Veteranentag“ als Festtag begangen werden soll. Land auf, Land ab wurden deshalb sogenannte Ehrenveranstaltungen für Kriegsveteranen am 15. Juni durchgeführt. Auf dem Hamburger Rathausmarkt marschierten 400 Soldaten im Beisein von Verteidigungsminister Boris Pistorius auf, um einen Beförderungsappell zu zelebrieren.

„Wir protestieren gemeinsam mit anderen antimilitaristischen Gruppen und Organisationen gegen ein neues deutsches Heldengedenken“ hieß es dazu in einem Flugblatt des Hamburger Forums, das in Sicht- und Hörweite des Rathausmarktes eine größere Protestaktion organisierte. Nie wieder dürfe die Verklärung des „Heldentods“ zu einem Bestandteil deutscher Kultur werden, hieß es in dem Aufruf, dem viele Friedensaktive folgten.

In seiner Auftaktrede verband der Forumsaktive Holger Griebner diese Aktion aber auch mit dem, was sich gegenwärtig in Palästina und in Westasien vollzieht. Die einseitige Kriegsberichterstattung in unserem Land sei eine „Parteinahme für den Aggressor (…), weil er dafür die Unterstützung aus dem Pentagon und auch aus der Bundesregierung hat“. Das müsse sofort aufhören. „Auch dafür sind wir heute hier“. Zeitgleich organisierte ein Stück weiter und ebenfalls in Sichtweite des Rathausmarktes die Linksjugend Solid und die „Initiative gegen Rüstungsexporte“ ebenfalls eine Protestaktion gegen das militärische Spektakel und die zunehmende Militarisierung unserer Gesellschaft.

Doch nicht nur in Hamburg, auch in vielen weiteren Orten gab es am 15. Juni viele kreative Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen. So etwa in Berlin, Offenburg, Trier, Kalk Post (Rheinland), Straußberg, Bremen und Bremerhaven. In Schwerin gestalteten Friedensaktive neben einer Kundgebung auch eine Fahrraddemo.

Solche oder ähnliche Protestaktionen gab es auch in Karlsruhe, Freiburg, Halle und in Mannheim. Dort in Mannheim wurden symbolische Orden an Kundgebungsteilnehmer vergeben, die versicherten, sich jeglichem Kriegsdienst zu verweigern. Immer wieder stimmten die Protestierenden Parolen wie „Kein Mensch, kein Cent der Bundeswehr“ an, die auch auf dem Veranstaltungsplatz des „Veteranentags“ gut hörbar waren.

Aktive aus dem Antimilitaristischen Aktionsnetzwerk in der DFG-VK gestalteten derweil in etlichen Bundesländern mit Plakaten Aufklärungsaktionen. „Statt Soldaten zu feiern, deren Handwerk es ist, im Ernstfall Menschen zu töten, sollten lieber zivile Helfer wie Krankenpfleger oder Menschen aus dem Katastrophenschutz, die Menschenleben retten, gefeiert werden“.

Schon einen Tag vorher am 14. Juni gab es eine ähnliche Aktion gegen das Werben für die Bundeswehr durch das Bündnis „Friedlicher Hessentag“. Dort kamen trotz großer Hitze über 500 Menschen zu einer Demonstration in Bad Vilbel zusammen. Näheres dazu findet ihr hier:

Aktionen zum Hessentag

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Hier einige weitere Impressionen von den Aktionen zum Veteranentag: